Der Anteil von EigentümerInnen an Wohnungen und Wohngebäuden ist in Deutschland dramatisch niedrig.
Deutschland und Europa
Die Zahlen des statistischen Bundesamtes für Deutschland zeigen im Zeitraum von 1998 bis 2018 zwar eine stetig steigende Eigentümerquote - im Vergleich zu anderen europäischen Staaten liegen wir jedoch mit knapp 50 Prozent auf dem vorletzten Platz und somit weit unter dem Durchschnitt. Nur in der Schweiz leben mit 42 Prozent noch weniger Menschen in eigenen Räumen. Rumänien liegt im Vergleich ganz vorne - hier wohnen nur 6 Prozent zur Miete.
Nordrhein-Westfalen im Vergleich
Regional gibt es in Deutschland deutliche Unterschiede. Unser Bundesland Nordrhein-Westfalen befindet sich im Jahr 2018 mit etwa 44 Prozent lediglich auf Platz 11 im Bundesländervergleich. Die Eigentümerquote in den westdeutschen Ländern ist nach wie vor höher als in den meisten ostdeutschen Bundesländern. Den höchsten Wert kann das Saarland mit 65 Prozent vorweisen.
Stadt und Land
Die Zahlen zeigen zudem einen großen Abstand zwischen Stadt und ländlicher Gegend, denn in der Stadt leben heißt in der Regel zur Miete wohnen. 2018 liegt der Wert für Großstädte im Durchschnitt bei nur 27 Prozent. In den großen Metropolen wie Berlin, München, Köln, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt und Stuttgart sind es sogar nur 22 Prozent. Im sogenannten Speckgürtel um die Großstädte herum steigt die Quote auf über 44 Prozent. Kaum jede zweite Wohnung ist in den ländlichen Kreisen von den EigentümerInnen selbst bewohnt.
Eigentum nach Alter
Ein Grund für die niedrige Eigentümerquote in Deutschland ist, dass junge Menschen sich Wohneigentum nicht mehr leisten können und die Familienplanung immer weiter nach hinten verschieben zugunsten der Karriere. Lediglich unter den 70- bis 79-Jährigen ist laut Empirica die Wohneigentumsquote im Jahr 2018 bei 58 Prozent - das ist der höchste Anteil aller Altersgruppen.
Es bleibt unbestritten, dass Wohneigentum ein wichtiger Baustein der Altersvorsorge ist. Junge Menschen können auch mit kleinen Immobilieninvestments starten und sich so einen Einstieg in eine unabhängige Lebensweise im Alter sichern.